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Arbeiten für ’nen Apfel und ’n Ei

Gottesdienst der KAB Penzberg zum Tag der Arbeit

Unter dem Motto „Arbeiten für ’nen Apfel und ’n Ei“ stellte sich die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Penzberg, im Rahmen des 10:30 Uhr Gottesdienstes, am 1. Mai (Tag der Arbeit), in der Steigenberger Kirche ihren Verband vor. „Auch in unserer Stadt“, so der Vorsitzende des Leitungsteams, Michael Schmatz, „gibt es Menschen, die von ihrer Hände Arbeit nicht leben können.“

Da gibt es auch in unserer Stadt Minijobber, die neben ihrer kleinen Rente, noch als Reinigungskräfte arbeiten müssen und als Teilzeitkräfte keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit und bezahlten Urlaub haben. Fragen sie bei ihrem Chef nach, warum sie keinen bezahlten Urlaub bekommen, wird ihnen entgegnet, sie wären als Aushilfe keine Fachkräfte und deshalb hätten sie keinen Anspruch auf diese Leistung.

Es gibt aber auch Verkäuferinnen in Penzberg, die sie sich von ihrem Chef beobachtet fühlen. Kürzlich hat der Arbeitgeber im Verkaufsraum drei Videokameras einbauen lassen. Die Mitarbeiter wurden darüber nicht informiert. Der Spaß an der Arbeit geht, durch die ständige Beobachtung, verloren. Auch die Kunden wissen nicht, dass sie beim Betreten des Geschäftes ständig gefilmt werden. An der Ladentür befindet sich kein Piktogramm, welches auf die Videoüberwachung hinweist.

Da gibt es in unserer Stadt auch einen ausgebildeten Techniker, der seit fünf Jahren in einem metallverarbeitenden Betrieb arbeitet. Kürzlich hat sein Arbeitgeber einen neuen Mitarbeiter eingestellt, den er jetzt anlernen soll. Er soll später die gleiche Tätigkeit, wie er, ausüben. Der neue Kollege ist eine Honorarkraft. Er stellt seinem Chef Monat für Monat Rechnungen. Er ist kein Arbeitnehmer, sondern ein sogenannter „Scheinselbstständiger“. Er arbeitet ausschließlich in unserem Betrieb. Als der neue Kollege eingearbeitet war, wurde der ausgebildete Techniker, durch den Chef, vor die Tür gesetzt. Schließlich kostet der neue Kollege sehr viel weniger. Der Arbeitgeber erspart sich die Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung und der frühere Mitarbeiter ist jetzt arbeitslos. Der Techniker steht mit 58 Jahren auf der Straße und muss stempeln. Er muss als Bittsteller beim Jobcenter ständig antanzen. In seinem Alter bekommt er in unserer Region kaum noch einen Arbeitsplatz. Gegenwärtig erhält er Arbeitslosengeld I, welches nach 24 Monaten ausläuft. Dann gibt es nur noch „Hartz IV“. Er hat Angst und ihm ist überhaupt nicht wohl, wenn er daran denkt, dass er bald nur noch Arbeitslosengeld II vom Staat bekommt. Für die Rente ist er noch zu jung.

„Wir von der KAB setzen uns dafür ein“, so der Vorsitzende des Leitungsteams, Michael Schmatz, „dass die Arbeit gerecht gestaltet wird und helfen Menschen die im Beruf benachteiligt werden. Schöne Sonntagsreden genügen uns dabei nicht.“ Die KAB setzt sich auch gegen die Ausweitung der Leiharbeit ein. Die einen haben einen festen Arbeitsvertrag, die anderen auch – aber den schlechten mit der Leihfirma. Die einen sind unter Personalkosten verbucht, die anderen unter Materialkosten. Die einen hoffen auf Leiharbeit als Sprungbrett in die Festanstellung, die anderen haben entmutigt aufgegeben, weil sie aus dieser Mühle seit vielen Jahren nicht mehr herauskommen.
„Wir von der KAB“, so Schmatz, „suchen Menschen, unabhängig von ihrer Konfession, die uns bei unserem Einsatz für mehr Gerechtigkeit im Arbeitsleben unterstützen.“ Am Ende des Gottesdienstes erhielten die Besucher in einer Tüte einen Apfel oder ein Ei.

 

Die einen bekommen einen gerechten Lohn, die anderen nur einen Apfel und ein Ei. Die KAB gestaltete am 1. Mai den Gottesdienst. Foto: Michael Schmatz

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