Vor 71 Jahren, am 19. März 1945 verstarb im Alter von 23 Jahren im KZ Mauthausen der Patron von CAJ, KAB und Betriebsseelsorge, der gelernte Buchdrucker Marcel Callo. Die Diözesanstellen der CAJ (Christliche Arbeiter-Jugend), der KAB und der Betriebsseelsorge mit Sitz im Marcel-Callo-Haus in der Weiten Gasse 5, gleich neben St. Ulrich und Afra, begehen alljährlich den Todestag ihres Seligen.
„Für uns ist Marcel Callo ein Vorbild an Engagement für Gerechtigkeit, an Treue zum Glauben und an Einsatz für die wahren Werte unserer Gesellschaft. Er hat als Arbeiter, als Leiter der CAJ, als Märtyrer und als Seliger eine große Bedeutung für unsere Verbände.“ Sagt KAB-Präses und Leiter der Betriebsseelsorge Erwin Helmer.
Marcel Callo, am 6.12.1921 in Rennes (Frankreich) geboren, engagierte sich bei den Pfadfindern und trat mit 13 Jahren der Christlichen Arbeiterjugend bei. Er war gelernter Buchdrucker und engagierter Leiter der CAJ, Mitglied der Gewerkschaft und engagierter Christ. Sein tiefer Glaube und seine Menschlichkeit, die er in extremsten Entbehrungen nicht verlor, machten ihn zu einem Seligen unserer Zeit. Callo wurde während des Zweiten Weltkriegs aus Frankreich zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. Er nahm die Arbeit in Deutschland mit der Überzeugung auf „Ich gehe nicht als Arbeiter dorthin – ich fahre als Missionar“ und nutzte die Möglichkeiten, Menschen für Christus und für die Ideale der CAJ zu gewinnen. Er gründete eine katholische Aktionsgruppe aus französischen Jungarbeitern, wurde dann aber von der Gestapo mit der Begründung verhaftet: „Durch seine katholische und religiöse Aktion hat er sich als Schädling für die Regierung der nationalsozialistischen Partei und für das Heil des deutschen Volkes erwiesen.“
Nach mehr als fünf Monaten Haft in Gotha wurden die Konzentrationslager Flossenbürg und Mauthausen, Österreich, die letzten Stationen seines jungen Lebens. Schwer gezeichnet von der Ausbeutung starb er am 19. März 1945 als Märtyrer im Alter von 23 Jahren. Er wurde 1987 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.