Pünktlich zum Beginn der heißen Phase der Wahlen zum Deutschen Bundestag stellt nun die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) eine Postkarte vor, die zur Beteiligung an den Wahlen aufruft und klar Position bezieht: „Wer Demokratie will, muss Demokraten wählen“ ist das Motto der Karte, die nun flächendeckend verbreitet wird. Zur Einordnung des Hintergrunds betont der Augsburger Diözesanvorsitzende Lothar Roser: „Wir sprechen ausdrücklich keine Wahlempfehlung für eine der Parteien aus, weil es in allen Parteiprogrammen Aspekte gibt, die wir unterstützen, aber auch solche, die wir mit den Prinzipien der Katholischen Soziallehre für unvereinbar halten.“ Dies habe er bei den Podiumsdiskussionen im Rahmen der Rentenkampagne „Sie planen Deine Altersarmut“ immer wieder festgestellt. Für ihn gehen die meisten Vorschläge der Parteien nicht weit genug in die Zukunft.

„Gleichwohl fordern wir Christinnen und Christen dazu auf, ihren Weltauftrag ernst zu nehmen, sich politisch einzumischen und mit den Abgeordneten auseinanderzusetzen.“ ergänzt Annemarie Leigart aus Oettingen ihren Vorstandskollegen. Demokratie ist für sie das zähe Ringen um Kompromisse – alle haben die Verpflichtung, ihre Position einzubringen, um am Ende eine für alle tragfähige Lösung zu erhalten. Sie könne verstehen, dass sich immer mehr Menschen von der Politik abwendeten, eben gerade weil sie den Eindruck hätten, nicht mehr vorzukommen. Das bedaure sie zutiefst und appellierte an die Kandidatinnen und Kandidaten, sich gerade mit diesen Menschen auseinanderzusetzen: „Wer einmal für die Demokratie verloren ist, kann nicht mehr zurückgewonnen werden.“ Gleichzeitig warnte sie vor Parteien, die ein allzu einfaches Weltbild verbreiten und die vermeintliche Suche nach dem starken Mann bedienten.