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Disput bei der Forderung, Wachstum diene nicht allen Menschen

KAB-Diözesansekretär Peter Ziegler sprach in Kempten zu „gut wirtschaften“ – lebhafte Diskussion zur Ausrichtung der Wirtschaft

Kempten, den 15. Juni 2016 (pz) Einen lebhaften Austausch löste der Vortrag von Diözesansekretär Peter Ziegler im Antoniushaus in Kempten aus. Anhand von Zitaten aus der Katholischen Soziallehre sowie von Papst Franziskus bemängelte er die unzureichende ethische Ausrichtung der Wirtschaft und schlug auch etwa einen Abschied vom Wachstumszwang vor. Dies löste bei manchen Zuhörern heftige Reaktionen aus…

Trotz des zeitgleich stattfindenden Europameisterschaftsspiels zwischen Österreich und Ungarn waren etwa fünfzehn Personen ins Antoniushaus in Kempten gekommen, um sich die Ausführungen von Diözesansekretär Peter Ziegler zum Thema „gut wirtschaften“ anzuhören. Dieser stellte zu Beginn dar, dass einerseits bereits länger über neue Ausrichtungen in der Wirtschaftsgestaltung gesprochen werde, andererseits ein Freihandelsabkommen umgesetzt werden solle, das einseitig dem Export und dem weiteren Wirtschaftswachstum in den ohnehin bereits starken Wirtschaften dienen solle.

Dann zeigte er anhand einiger Grafiken, dass auch die Soziale Marktwirtschaft die Versprechungen, die sie einst aufgestellt hatte, nicht mehr erfülle. So profitierten etwa Schwächere in unserer Gesellschaft nicht mehr länger vom Wirtschaftswachstum; auch ein Arbeitsplatz sichere nicht mehr wirksam gegen Armut ab, weil die Anzahl der prekären Arbeitsplätze immer weiter zunehme. Dem müsse entgegengewirkt werden. Dabei solle sich die Wirtschaft an der Aussage der Katholischen Soziallehre orientieren, demzufolge die Wirtschaft eine dienende Funktion habe und der Mensch im Mittelpunkt zu stehen habe.

Diese Ausführungen lösten Kritik bei einzelnen Anwesenden aus, die deutlich machten, man müsse konkret darstellen, was Armut bedeute und wie Wirtschaft ohne Wachstumszwang funktionieren solle. Ziegler stellte die gängigen Definitionen von Armut dar und betonte, Armut in Deutschland bedeute in den allermeisten Fällen „relative“ Armut. Auch betonte er, dass Deutschland immer noch über eines der am besten ausgestatteten Sozialsysteme verfüge. Dennoch sei da einiges in Schieflage geraten. Über die Neuausrichtung der Wirtschaft in Richtung einer Versorgung der vorhandenen Bedürfnisse und nicht deren Produktion müsse nachgedacht werden dürfen.

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