Schrobenhausen, den 17.April 2015 (pz) Eine interessante Diskussion entzündete sich am letzten Donnerstag im Pfarrstüberl von Schrobenhausen, als die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) zu einem Vortrag zum Thema TTIP lud. Nach der Vorstellung der Grundzüge des aktuell entstehenden Abkommens stand plötzlich die Frage nach den Werten in unserer Gesellschaft im Raum. Die Anwesenden tauschten sich über den Zwang zu billigem Einkauf, weil immer weniger verdient wird, ebenso aus wie über die Modetrends, die immer schneller wechseln.
Zu Beginn zeigte der Referent, KAB-Diözesansekretär Peter Ziegler, die Vor- und vor allem die drohenden Nachteile des gerade verhandelten Abkommens auf: er warnte vor dem Absenken der Schutzniveaus im Umwelt- und Sozialbereich ebenso wie vor den durch das Abkommen legitimierten Sondergerichten. „Gerade auch Kommunen werden zunehmend unter Druck geraten, ihre Leistungen privatisieren zu müssen.“ beschrieb er weiter.
Anschließend warf eine der Teilnehmerinnen die Frage nach den herrschenden Werten in unserer Gesellschaft auf. „Ist das nicht die Folge davon, wenn es allen Menschen nur noch um den Konsum geht?“ fragte sie in die Runde. Der Referent griff die Frage gerne auf und zeigte auf, dass es eigentlich grundsätzlich nicht mehr länger um mehr Wachstum, sondern um nachhaltige Entwicklung und faires Wirtschaften gehen muss. Daher habe die KAB – gewissermaßen als Gegenentwurf zu den Entwicklungen rund um die Freihandelsabkommen – im kommenden Jahr das Thema „gut wirtschaften“ auf der Tagesordnung, das genau diese Thematik in den Mittelpunkt stellt: Wie geht eine Wirtschaft, die dem Menschen dient?