Im dichten Schneetreiben zog eine Gruppe von Gefangenen auf dem Augsburger Königsplatz ihre Bahnen, während sie von einem rabiaten Sklaventreiber zu noch mehr Leistung und Einsatz angetrieben wurden. Sinnbildlich stellten die Engagierten von KAB, CAJ und Betriebsseelsorge die problematische Situation von immer mehr Beschäftigten nach, die angekettet an schlechte Arbeitsverhältnisse keinen individuellen Ausweg sehen und daher Hilfe brauchen. Organisator KAB-Diözesanpräses Erwin Helmer bemerkte zu Beginn: „Die kontinuierliche Zuspitzung der prekären Arbeit sollte uns allen kalte Füße bereiten.“

Schirmherr Wolfgang Peitzsch, Organisationssekretär der DGB-Region Augsburg, machte auf die schwierige Situation von vielen prekär Beschäftigten aufmerksam, die häufig weder ein hinreichendes Auskommen noch Planungssicherheit besäßen. „Das viel zitierte Beschäftigungswunder hat eine unschöne Kehrseite: die prekäre Arbeit.“ Er dankte den beiden katholischen Verbänden für ihren Einsatz gegen die Zunahme von prekärer Arbeit an diesem unsichersten Tag des Jahres, dem 29. Februar.

Auch Peter Ziegler, Diözesansekretär der KAB, ging in seinem Grußwort auf das Thema Leiharbeit ein: „Wir verstehen nicht, warum die Verbesserung für die Betroffenen nicht endlich gesetzlich umgesetzt wird. Wenn es stimmt, dass Leiharbeiter durchschnittlich gerade mal drei Monate beschäftigt werden, warum soll dann der gleiche Lohn nach neun oder die Übernahme nach achtzehn Monaten ein Problem sein?“ fragte er kämpferisch. Er warnte davor, die Zweiklassengesellschaft in den Betrieben weiter zu vertiefen.

Den Text des Grußworts finden Sie unten.