Eine ganz besondere Aktion hat sich der Ortsverband Großohrenbronn der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) ausgedacht, um gegen das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA zu protestieren, das gerade in die elfte Verhandlungsrunde geht: original fränkische Bratwürste mit hausgemachtem Sauerkraut wurden gereicht, um damit die Frage aufzuwerfen: „Wie lange sind die fränkischen Bratwürste noch fränkisch?“ Die Veranstalter spielten damit auf die Gefahr an, dass auch die Herkunftsnachweise wie auch andere Sozial- und Umweltstandards den Verhandlungen zum Opfer fallen.
Nach diesem Protest mit Messer und Gabel beschrieb der Referent des Abends, KAB-Diözesansekretär Peter Ziegler, die drohenden Gefahren dieses Abkommens zwischen den beiden Handelsblöcken: „Hier werden Arbeitnehmer-, Konsumenten- und Umweltstandards massiv beschnitten.“ Er beklagte aber nicht nur die gefährdeten Standards, sondern auch die Gefahr der Investorenklagen („Da werden uns sozialpolitische Neuerungen teuer zu stehen kommen, weil die Unternehmen sich den geringeren Gewinn aus der Staatskasse zurückholen.“) oder den Sachverhalt, dass das gesamte Vertragswerk hinter verschlossenen Türen ausgehandelt werde. „Nicht mal unsere Abgeordneten in Berlin oder Straßburg haben die Möglichkeit, den Verhandlungsstand zu erfahren.“
Nach der geballten Information aus dem Mund des TTIP-Spezialisten der KAB Augsburg unterschrieben die Anwesenden die Unterschriftenliste der selbst organisierten Europäischen Bürgerinitiative gegen TTIP und reihten sich damit in die Reihe der 3,3 Mio. Europäer ein.