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„Sozialismus und Markt verhalten sich wie Käfig und Vogel“

Entwarnung für Arbeitnehmer im Falle chinesischer Geldgeber – Ostasienexperte bei der KAB Augsburg zu Gast

Auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat die Übernahme durch ein chinesisches Unternehmen in der Regel keinen Nachteil. Das war eine der zentralen Aussagen des anerkannten Ostasienexperten Jörn-Carsten Gottwald bei seinen Vortrag in Augsburg. Die Augsburger Verantwortlichen der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) hatten Gottwald eingeladen, um etwas über die sich in den letzten Monaten häufenden Übernahmen durch Chinesen zu erfahren.

Erst vor wenigen Monaten hat das Wirtschaftsministerium die Außenwirtschaftsverordnung nochmals verschärft, um Beteiligungen von außen beschränken zu können. Immer wieder liest man in der Tagespresse von Übernahmen von auf dem Weltmarkt führenden Mittelständlern durch Unternehmen aus der Volksrepublik (VR) China. Auch Berichte über problematische Arbeitsbedingungen in Betrieben in China sind immer wieder zu lesen. Grund genug für die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), einmal einen Blick hinter die Fassade zu wagen. Sie hatte dazu Prof. Dr. Jörn-Carsten Gottwald, Ostasienexperte von der Ruhr-Universität Bochum (RUB), eingeladen, der sich seit Jahrzehnten mit Fragen der Außenpolitik und der Wirtschaftsbeziehungen Chinas zur Welt auseinandersetzt.

Gottwald wusste schnell Entwarnung zu geben: „Ich gehe davon aus, dass die chinesischen Investoren gut laufende Mittelstandsunternehmen wirklich stärken wollen.“ Er glaube auch nicht, dass sich die neue Führung allzu stark in innerbetriebliche Strukturen einmischen werde, denn sie sei ja daran interessiert, dass das Unternehmen auch weiterhin gut am Weltmarkt positioniert sei. Es gebe andere internationale Geldgeber, bei denen er aus Arbeitnehmersicht deutlich skeptischer wäre. Nichtsdestotrotz machte er deutlich, dass die VR in den letzten Jahren nach mehr Einfluss auf dem Weltmarkt strebe. So wurde bereits 2015 ein Programm aufgelegt, demzufolge China bis 2025 in zehn Feldern der Schlüsseltechnologie etabliert und bis 2049 Weltmarktführer sein wolle.

Grundsätzlich machte er deutlich, dass das aber nicht als Bedrohung zu verstehen sei – im Zeitalter der Globalisierung sei es vielmehr bedeutsam, auch China in die Vernetzung mit einzubeziehen. Gleichwohl müsse man sich aber darüber im Klaren sein, dass diese politischen Vorgaben bestehen und danach handeln. Dies gelte im Übrigen auch für das so genannte Seidenstraßenprojekt, durch das China zusätzlichen Einfluss in verschiedenen Weltgegenden aufbaue.

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