Würzburg war Ende Juni der inhaltliche Hotspot der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung. Zum Thema „Digitalisierung der Arbeit – Arbeit 4.0“ trafen sich fast vierzig Engagierte der beiden Diözesanverbände Augsburg und Münster - zeitweilig unterstützt von Gästen aus dem DV Würzburg und München, um nach ersten Spuren der „neuen“ Arbeit zu suchen. Auch die beiden Bundesvorsitzenden waren dabei, als es um die Umsetzung der Digitalisierung in der Verwaltung ging. Klar wurde auch: Hinter all den Debatten um das Für und Wider der Neuerungen stellt sich aufs Neue die Machtfrage.
Der Beginn der drei Tage war denkbar ungünstig, verlor doch gerade an diesem Tag die deutsche Nationalmannschaft gegen Südkorea, was der Stimmung einen heftigen Dämpfer versetzte. Die Trübsal war aber bald verflogen, als die Inhalte den Raum beherrschten. Sehr schnell einigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Diözesangrenzen hinweg darauf, dass die Veränderungen in jedem Fall kommen würden, sie aber gestaltet werden könnten.
Dies bestätigte sich dann auch in den Beiträgen der Referenten immer wieder. So wies bereits der einführende Vortrag von Professor Grötsch auf dieses Grundproblem hin; es zeigte sich aber auch bei den Betriebsbesuchen in der DRV Nordbayern und beim Druckhaus Mainfranken oder an den Ausführungen von Gottfried Weippert, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Druckmaschinenfabrik Koenig & Bauer oder einer Freelancerin. „Wachsamkeit“ ist immer dann angesagt, wenn sich Arbeitsbedingungen zu Lasten der Menschen verändern, aber positive Veränderungen sind natürlich in gleicher Weise zu begrüßen. Daneben wurde immer wieder deutlich, dass sich die Bedeutung der Erwerbsarbeit auch bei jungen Menschen verändert („Der Mercedes steht nicht mehr an erster Stelle!“). Gut beobachten sollte unsere Gesellschaft aber vor allem den Umgang mit persönlichen Daten, denn „die Herrschaft über die Daten wird die Machtfrage entscheiden“, wie einer der Referenten ausführte. Spannend zu erleben, dass auch bei der Auseinandersetzung um die Zukunft der Arbeit wieder einmal der Slogan der KAB Deutschlands „Arbeit.Macht.Sinn“ bestens zutrifft…