Buchenberg, den 21.11.2015 (pz) Zur Einstimmung in das Schwerpunktthema des KAB-Bundesverbands haben sich die beiden Kreisverbände Kempten-Allgäu und Ostallgäu den KAB-Diözesansekretär Peter Ziegler aus Augsburg zu ihrer Klausur eingeladen. Beim Thema „gut wirtschaften“ ging es nicht nur um die einschlägige Aussage von Papst Franziskus („Diese Wirtschaft tötet“), sondern auch um Fehlfunktionen der Sozialen Marktwirtschaft und um Nischen, die zum Ausweg werden könnten…
Früh aufstehen mussten die Verantwortlichen aus den beiden Kreisverbänden, wollten sie doch am ersten verschneiten Wochenende bereits um 9:00 Uhr in Buchenberg sein. Dort wurden sie von den beiden Vorsitzenden Florian Paulsteiner und Manfred Stick sowie von KAB-Sekretär Wolfgang Seidler herzlich begrüßt. Anschließend führte sie der Referent des Vormittags in die Materie ein: „Zur Wirtschaft gehört wesentlich deren Profitorientierung. Sozial und nachhaltig gestaltet werden kann sie nur durch individuelles moralisches Verhalten oder durch strukturelle Rahmenbedingungen.“ Dies habe die Politik in unserer Sozialen Marktwirtschaft immer wieder erfolgreich umgesetzt. Doch selbst hier kommt es zunehmend zu Mängeln – wie etwa das Auseinanderdriften von Arm und Reich oder die Armutsbetroffenheit trotz einer Arbeitsstelle.
Anschließend diskutierten die Anwesenden, ob bereits heute bestehende Auswege aus dem Turbokapitalismus die Welt retten könnten. So sei zwar die Weltladenbewegung unbestritten sehr erfolgreich, wenn es um Verbesserungen für die Produzenten in den Entwicklungsländern gehe, gleichzeitig bleibt sie in der Nische. Dasselbe gelte auch für kooperative Ansätze wie etwa Mitfahr- oder Mitwohnzentralen oder auch Erzeuger-Verbraucher-Initiativen. Sie könnten nur Lösungsansätze im Kleinen bieten. Andererseits gab Ziegler zu bedenken, dass das System des Kapitalismus gerade dabei sei, diese alternativen Ansätze zu unterlaufen – er verstehe das Entstehen von uber oder AirBnB als einen derartigen Versuch. Einig war man sich, dass jeder und jede an seinem und ihren Platz dazu beitragen müsste, dass diese Welt ein Stück weit besser werde…