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Alles für den guten Zweck?!

Wie Purpose Economy die Arbeitswelt verändert und Genossenschaften ein Revival erleben

Am 12. April fand im Antonierhaus in Memmingen der zweite Abend zur KAB Diskussionsreihe „UmCare – Miteinander Menschsein möglich machen“ statt.
Der Abend widmete sich zwei Unternehmensformen, die im Alltag neben den Firmierungen wie zum Beispiel „GmbH“ und „AG“ eher weniger bekannt oder sogar vergessen sind. Moderiert wurde die Runde, welche Interessierte sowohl im Saal, als auch im digitalen Raum verfolgten, von der KAB Bildungsreferentin Myriam Gammer. Die technische Begleitung übernahm der KAB-Kreissekretär Wolfgang Seidler.
Reinhard Kleinhenz, langjähriger Vorstand der Raiffeisenbank Wald-Görisried war als Referent geladen und führte mit seinen über 40 Jahren Erfahrungen als Genossenschaftler aus, wie wichtig die Unternehmensform immer noch ist und wie sich diese nun wieder größerer Beliebtheit erfreut. „Das Land zuerst und dann das Unternehmen.“ Damit zitierte Kleinhenz den derzeitigen Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, welcher sich so im Zusammenhang mit den Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges äußerte. „Noch vor wenigen Wochen wäre solch eine Äußerung von einem der wichtigsten Bankinstitute Deutschlands nie zu denken gewesen“, so Kleinhenz. Damit zeigte er, wie auch Unternehmen sich allmählich wandeln. In seinen Schilderungen über die Funktionsweise von Genossenschaften legte er anschaulich dar, wie diese Unternehmensform es schafft Arbeitnehmer:Innen zu Entscheidungsträger:Innen, Geschäftspartner:Innen und Kapitalgeber:Innen zu machen.
Maike Kauffmann, zweite Referentin des Abends, legte in Ihrem Vortrag das Konzept der „Purpose Economy“ dar. Dieses sei laut Kauffmann auch bekannt unter dem Begriff „Verantwortungseigentum“. Dabei stellen zwei wesentliche Prinzipien die Alternative zu herkömmlichen Eigentümerstrukturen dar. Zum einen liegt in der Selbstbestimmung das Steuerrad des Unternehmens, betrifft die Stimmrechte und liegt so bei aktiven Unternehmer:Innen. Als zweites wird durch die Vermögensbindung gewährleistet, dass die Gewinne Mittel zum Zweck und nicht zum Selbstzweck sind. So werden laut Maike Kauffmann Unternehmensentscheidungen wesentlich von Dividendenerwartungen und Renditen aus Kapitalerträgen entkoppelt. Auch für Mitarbeitende in solchen Unternehmen bringt diese Unternehmensform eine spürbare Veränderung. Man merke als Angestellte:r eines Unternehmens in Verantwortungseigentum, dass die eigene Arbeitsleistung direkt der Zukunft der Firma zu Gute kommt und nicht in monetärer Form auf den Bankkonten der Vorstände oder den Anteilseigner:Innen landet.
In der anschließenden Diskussion wurden viele praktische Aspekte dieser beiden Themen beleuchtet und einander gegenübergestellt. Dabei arbeitete man heraus, dass die wesentliche Gemeinsamkeit beider Unternehmensformen darin liegt, dass diejenigen die Kapital in ein Unternehmen investieren nicht von individuellen Interessen geprägt sind und so nur auf den Unternehmenszweck und deren langfristigen Erhalt auch im Sinne der Arbeitnehmer:Innen ausgerichtet sind.


Der nächste Diskussionsabend findet am 17. Mai im Schloss Blumenthal in Aichach statt und wird schon mit Spannung erwartet.
Dann heißt es: So geht Gemeinwohlökonomie - Ein zukunftsweisendes Wirtschaftskonzept praktisch erklärt
Weitere Infos unter www.bildungswerk.kab-augsburg.org.


Für Rückfragen, Myriam Gammer, KAB-Bildungsreferentin, 0151/11 68 63 83

Fotos: Wolfgang Seidler

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