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"Aus meinem Terminkalender" – KAB Erkheim-Günztal im Gespräch mit Bürgermeister Christian Seeberger

Wie schaut ein durchschnittlicher Arbeitstag eines Bürgermeisters aus? Was hat er für Sorgen und Nöte? Antwort darauf gab Bürgermeister Christian Seeberger bei der Veranstaltung "Aus meinem Terminkalender" der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Erkheim-Günztal.

Was macht eigentlich ein Bürgermeister?

Das Amt eines Bürgermeisters werde vom Bürger durch die Wahl übertragen und sei zeitlich begrenzt, so Seeberger. Er müsse sieben Tage in der Woche für die Bürger präsent sein, weshalb vom Gesetzgeber bewusst keine festen Arbeitszeiten vorgegeben seien. 70 bis 80 Wochenstunden seien für ihn normal. Zu seinem Tätigkeitsbereich gehören viele Gespräche mit Verwaltung und Angestellten in unterschiedlichsten Bereichen vom Kindergarten über die Gemeindebücherei bis hin zu Abwasser oder Öffentlichem Nahverkehr. Vieles müsse auch in Absprache mit dem Landratsamt erledigt werden. Die Vorbereitung einer Gemeinderatssitzung erfolge meist am Wochenende und nehme etwa 25 Stunden in Anspruch. Auch schreibe er seine Reden selbst, sagte der Gemeindechef. Die Auswertung seines Terminkalenders habe ergeben, dass etwa 50 Prozent seiner Arbeitszeit auf Verwaltungsarbeit, 25 Prozent auf Kontakte mit Bürgern, 15 Prozent auf Sitzungen und Arbeit in Gremien und zehn Prozent auf Zeit am Abend in Vereinen entfalle. Er versuche möglichst viele Einladungen von Vereinen anzunehmen, um mit Bürgern in Kontakt zu kommen und sich deren Anliegen anzuhören. Zugleich gebe er den Ehrenamtlichen ein Zeichen der Wertschätzung für deren wichtige Arbeit.

 

Wie sieht der Tagesablauf eines Bürgermeisters aus?

Er stehe um fünf Uhr auf und lese zum Frühstück die Tageszeitung, so Seeberger. Wichtig sei ihm dabei der Lokalteil, andere Artikel überfliege er eher. Um seine Ruhe zu haben, erledige er manche Arbeiten von zu Hause, wie z. B. das Lesen und Beantworten von E-Mails. Ab acht Uhr sei er im Rathaus, führe Gespräche mit Mitarbeitern und Bürgern oder Telefongespräche. Auch die Unterschriftsmappe müsse abgearbeitet werden. Mit seiner Familie mache er gegen 12.30 Uhr Mittagspause und gönne sich auch einen kleinen Mittagsschlaf. Nachmittags stehen häufig Aktenstudium über neue Auflagen und Bestimmungen, Besuche auf Baustellen oder die Teilnahme an Sitzungen am Landratsamt an. Vorteilhaft seien für ihn das Amt als Kreisrat und stellvertretender Landrat, da er deshalb die richtigen Ansprechpartner für bestimmte Vorgänge kenne.

 

Was bedrückt – was motiviert?

In der Gesprächsrunde beklagte ein Vereinsvertreter die Bürokratisierung, die den Vereinen zu schaffen mache. Seeberger antwortete, es sei Aufgabe der Bürgermeister auf solche Missstände hinzuweisen und diese nach oben weiterzugeben. Ein Zuhörer fragte, welche Zukunftsvision er als Gemeindechef von Erkheim habe. Sein Ziel sei, in einem lebenswerten Dorf zu leben, in dem sich die Bürger einbringen und bei bestimmten Dingen selbst mit Hand anlegen, so die Antwort. Auf die Frage, ob Seeberger E-Mails erhalte, in denen er aufgrund seines Amtes persönlich angegriffen werde, sagte er, dass es fordernde Mails gebe, die einen „schon runterziehen“ und zu denken geben. Dies gelte auch für Angestellte im Bauhof und Kindergarten.

 

Text und Bilder: Karl Michl

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