Die Entscheidung des Bundeskabinetts, den Vorschlägen der Mindestlohnkommission zu folgen, kommentiert der Diözesansekretär der KAB Augsburg mit folgenden Worten:
„Die geringfügige Erhöhung des Mindestlohns auf mittelfristig 10,45 € verschärft die Spaltung der Arbeitsgesellschaft weiter. Natürlich ist momentan die Eindämmung der Corona-Pandemie und die Bekämpfung der Folgen für die klein- und mittelständischen Unternehmen das Gebot der Stunde. Aber gerade die Pandemie zeigt, wozu es führen kann, wenn die Lohnspreizung zu groß wird. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fallen trotz Kurzarbeit in den Sozialhilfebezug, eben weil das Einkommen plötzlich nur noch bei etwa einem Drittel des Durchschnittseinkommens liegt.
Eine wirksame Absicherung gegen Einkommensarmut gibt es in Europa nur in Frankreich und Portugal. Nur dort liegt der Mindestlohn in Höhe von mindestens 60% des Durchschnittseinkommens – statistisch gesehen ist das die Schwelle, mit der die Armutsgefährdung überwunden wird. im Übrigen setzt auch der EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit auf eine flächendeckende Erhöhung der Mindestlöhne in Europa.
Dies ist in meinen Augen ein weiteres gutes Argument, die Online-Petition der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), die nun noch bis Anfang Dezember läuft zu unterstützen. Wir fordern dort eine Erhöhung des Mindestlohns auf 60% des Durchschnittseinkommens. Unterstützen Sie uns!“
https://www.kab.de/themen/top-themen/faire-loehne/mindestlohn/mindestlohn-petition/
Hören Sie hier ein Interview des Münchener Kirchenradios mit Peter Ziegler zum Thema Mindestlohn: