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Die Zukunft der Demokratie und des Sozialstaates

Franz Maget hält ein eidringliches Plädoyer

Zu diesem Thema hatte die KAB-Ortsgruppe Königsbrunn zusammen mit dem DGB zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion am 8. November 2022 im Pfarrheim Maria unterm Kreuz eingeladen. Als Referent konnte Franz Maget, ehemaliger Vizepräsident des Bayerischen Landtages und seit 2019 Sonderberater für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, gewonnen werden. Gerhard Wild vom Leitungsteam der Ortsgruppe und Wolfgang Peitsch vom DGB begrüßten die ca. 20 Gäste der Veranstaltung.

Im Leitantrag unseres Diözesanverbandes von 2021 ist u. a. auch dieses Thema ein Schwerpunkt unserer Arbeit, so Gerhard Wild. Wir stellen z. B. fest, dass immer mehr Menschen unverschuldet in die Armut abrutschen, viele davon keine ausreichende Alterssicherung haben und prekäre Arbeitsverhältnisse zunehmen. Dies führt zur Spaltung unserer Gesellschaft und ist eine Gefahr für unsere Demokratie. In der Katholischen Soziallehre hat das Gemeinwohl (Sozialstaat) eine elementare Bedeutung. Zitat: „Dem gesellschaftlichen Miteinander ist ein höherer Wert einzuräumen als dem individuellen Vorteil.“
Wolfgang Peitsch betonte die enge, langjährige und konstruktive Zusammenarbeit zwischen KAB und DGB in allen Belangen für die Arbeitnehmerschaft. Diese Verbundenheit war auch der Auslöser für die gemeinsame Durchführung der Veranstaltung.

Franz Maget begann sein Referat mit der Feststellung, dass der 8. und 9. November geschichtsträchtige Tage sind. So wurde am 8. November 1918 in Bayern durch Kurt Eisner der Freistaat ausgerufen und damit endete die Monarchie. Leider währte diese Demokratie nur 15 Jahre. Am 9. November 1938 fand die Reichskristallnacht statt und am selben Tag im Jahre 1989 fiel die Mauer, welche Westdeutschland und die DDR getrennt hatte.
Franz Maget wies darauf hin, dass sich noch nie so viele Dinge in so kurzer Zeit geändert hätten. Auf Grund der Ereignisse der vergangenen Monate, Jahre z. B. Pandemie, Ukrainekrieg und Klimakatastrophe ist etwas passiert, was schwer einzuordnen ist. Es entsteht eine neue Welt um einen herum. Wir können nicht mehr national denken, handeln – wir sind eine globale Schicksalsgemeinschaft, aber keine globale Solidargemeinschaft.

Die Demokratie darf nicht im Stich gelassen werden, wir müssen für sie kämpfen. Antidemokratisches Denken ist ein schleichendes Gift. Entscheidend für den Erhalt der Demokratie ist auch das Engagement der Menschen. Fundament der Demokratie sind die Vereine, Verbände, Organisationen, Parteien mit ihren vielen ehrenamtlich engagierten Menschen für die Gemeinschaft und den sozialen Zusammenhalt.
Weiterhin bemerkt Franz Maget, dass wir immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft haben, die sehr reich sind. Diese haben aber wenig Interesse an der Demokratie und dem Sozialstaat. Andererseits ist im Grundgesetz und in der Bayerischen Verfassung festgeschrieben, dass Eigentum verpflichtet, sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
Wie ist es mit den Errungenschaften des Sozialstaates z. B. der Daseinsvorsorge. Auch diese müssen wir schützen. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit den Wasserhahn aufzudrehen. In vielen Teilen Afrikas ist Wasser dagegen eine Rarität und Kostbarkeit.

In der anschließenden Diskussion wurde intensiv die Rolle der Sozialen Medien angesprochen. Bei großen Teilen der jungen Generation fehlt das Vertrauen und Verständnis in die Politik. Sie sprechen den „Politikern“ die Fähigkeit ab die Menschen zu verstehen. Uns muss es gelingen das Interesse der jungen Generation für unsere Gesellschaft (Demokratie, Sozialstaat) wieder zu wecken und zu gewinnen.

Gerhard Wild bedankte sich bei allen Anwesenden für die engagierte Diskussion und schlug vor das Thema Soziale Medien eventuell im nächsten Frühjahr in einer eigenen Veranstaltung aufzugreifen.

von links: Wolfgang Peitzsch, Franz Maget, Siegfried Steinhart, Gerhard Wild

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