Memmingen, 30. Juli 2024 – Eine Gruppe von Mitgliedern des KAB Kreisverbandes Memmingen Unterallgäu, bestehend aus Anton und Maria Schedel, Ursula Kasten, Myriam Gammer und Reinhard Stetter, nahm am Dienstag an einer eindrucksvollen Führung zur Kunstinstallation des bekannten Kabarettisten Christian Springer teil. Die Veranstaltung fand vor dem AWO-Seniorenzentrum am Hühnerberg in Memmingen statt und zog zahlreiche interessierte Besucher an, darunter auch Vertreter und Vertreterinnen aus Politik und Gesellschaft.
Zu den Ehrengästen zählte Oberbürgermeister Jan Rothenbacher, der in einem kurzen Grußwort die Bedeutung der Auseinandersetzung mit der Geschichte für das heutige demokratische Selbstverständnis betonte. Christian Springer, Kabarettist und Initiator der „SCHULTERSCHLUSS“ Initiative, führte persönlich durch seine Installation „Alles rief ‘Heil‘“. Mit bewegenden Worten schilderte er die dramatischen Geschehnisse der Nacht, die den Beginn des Hitlerputsches am 8. November 1923 markierten. Damals hatte Adolf Hitler mit einem bewaffneten Stoßtrupp den Münchner Bürgerbräukeller überfallen, um die Macht an sich zu reißen. Obwohl der Putsch bereits am nächsten Tag scheiterte, bedeutete er den Auftakt zu Hitlers Aufstieg und zur Zerschlagung der Weimarer Demokratie.
Die Installation, die erstmals am Münchner Isartor präsentiert wurde und seitdem durch Bayern reist, stellt symbolisch diesen Wendepunkt in der deutschen Geschichte dar. Zentraler Bestandteil ist ein einfacher Stuhl, der an die Szene erinnert, als Hitler im Bürgerbräukeller auf einen solchen stieg und mit einem Schuss in die Decke den „Beginn der nationalen Revolution“ ausrief. Für Springer ist dieser Stuhl ein künstlerisches Mahnmal und ein Appell an die Gesellschaft, sich auch heute entschieden gegen rechtsextremistische, antisemitische und menschenfeindliche Tendenzen zu stellen.
Neben den KAB-Mitgliedern waren auch Vertreter verschiedener Verbände und Organisationen aus Memmingen und Umgebung anwesend. Die Veranstaltung verdeutlichte einmal mehr, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die dunkelsten Kapitel der Geschichte wachzuhalten und daraus Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft zu ziehen.
Zum Abschluss der Veranstaltung nutzten viele der Anwesenden die Gelegenheit, mit Christian Springer ins Gespräch zu kommen und ihre Eindrücke über die bewegende Kunstinstallation auszutauschen. Die KAB-Mitglieder zeigten sich tief beeindruckt und waren sich einig, dass die Installation ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur ist. „Es ist ein starkes Zeichen gegen das Vergessen“, so Ursula Kasten nach der Veranstaltung.