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KAB fordert zum Tag der Pflege: Systemrelevant und anerkannt statt systemrelevant und ausgebrannt!

Der internationale Tag der Pflege am 12. Mai hat in diesem Jahr eine besondere Bedeutung. Die Pandemie des letzten Jahres hat uns vor Augen geführt, welchen zentralen Stellenwert Pflegekräfte für unsere Gesellschaft haben – und wie wenig sie dafür anerkannt werden. Nach über einem Jahr Corona sind die Beschäftigten in der Pflege erschöpft und zu Recht verärgert. Der Stellenabbau der letzten Jahre hat zu extremen Belastungen im Pflegebereich geführt und mit der Pandemie die Situationen in den Heimen und Krankenhäusern verschärft. Systemrelevant – das klingt in den Ohren vieler mittlerweile fast zynisch. „Nach einem Krisenjahr, in dem es erst Applaus, später Versprechen und dann nur noch einen lauwarmen Abklatsch der Wertschätzung gab, ist es höchst an der Zeit, die Zustände in den Pflegeberufen zu verändern. Denn Klatschen allein ist keine Solidarität“, so KAB-Referentin Petra Reiter.

Die KAB fordert die Bundesregierung auf, die angekündigten sieben Milliarden Euro für die Pflege endlich in den aktuellen Haushalt einzustellen. Zudem muss die Politik die Weichen stellen, damit alle Beschäftigten in pflegerischen Berufen nach Tariflöhnen bezahlt werden. Bislang ist das gerade einmal für 20 Prozent der im Pflegebereich Tätigen der Fall. Darüber hinaus gilt es aber vor allem die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dazu gehören eine Erhöhung des Personalschlüssels, mehr Mitspracherechte bei der Gestaltung von Dienstplänen und Arbeitsabläufen, eine kontinuierliche psychosoziale Betreuung sowie mehr Zeit für die Pflege und weniger Bürokratie. Denn Pflege ist zeitintensive Beziehungsarbeit, die zwischen Menschen abläuft und deren Qualität maßgeblich vom In-Beziehung-Treten und Zeit-Nehmen abhängt. Ihre sukzessive Umgestaltung nach dem Muster der betriebswirtschaftlichen Rationalisierung wie in der Produktionsarbeit führt unweigerlich zu Qualitätsverlust und Sinnentleerung.

Die KAB Augsburg reagiert mit einer Online-Reihe zu Stress und Widerstandsfähigkeit auf die hohen Belastungen, denen Beschäftigte in Pflegeberufen ausgesetzt sind. Ab dem 17. Mai können im Care-Bereich Tätige an sechs Terminen vor der Spätschicht Strategien entwickeln, um ihre Systemrelevanz nicht auf Kosten der eigenen Gesundheit zu leisten.

Und wer nach der Krise nicht nur fit für die nächste Krise sein will, ist herzlich eingeladen, sich im AK Care der KAB Augsburg gemeinsam mit Gleichgesinnten für Veränderungen im Pflegebereich stark zu machen. Denn Pflegekräfte sind systemrelevant – nicht nur während Corona!

Hier zur Online-Reihe anmelden: https://bildungswerk.kab-augsburg.org/programm/was-wir-anbieten/event-details/78/systemrelevant-und-ausgebrannt.html

Quelle: pixabay- hands-2906458_1920

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