15 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) ist der Zugang zum bayerischen Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung noch immer voller Hindernisse. Davon zeugt die selbst im Bundesvergleich sehr hohe Arbeitslosenquote von Menschen mit Schwerbehinderung von 9,8% (2023). Manch ein Hindernis besteht auch im wörtlichen Sinn. So ist Bayern von den selbstgesteckten Zielen einer umfassenden Barrierefreiheit im Bereich des ÖPNV (vor über einem Jahrzehnt versprach Horst Seehofer Bayern würde bis 2023 „komplett barrierefrei“ sein) noch weit entfernt. Davon können sich Reisende am Kemptener Hauptbahnhof leicht selbst überzeugen.
Grund genug für die KAB-Projektgruppe Inklusion, unterstützt vom KAB-Kreisverband Kempten-Oberallgäu, anlässlich der Eröffnung der Allgäuer Festwoche am 10.08.2024 in Kempten mittels einer Kundgebung unter dem Motto „Inklusion ist Menschenrecht“ die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken. Hierzu versammelten sich die Teilnehmer nahe des Kemptener Residenzplatzes an einem markanten Wegpunkt entlang der Festeinzugsstrecke. Als die zahlreichen Festzugsteilnehmer, darunter prominente Gäste wie der Kemptener Oberbürgermeister Thomas Kiechle oder der bayrische Europaminister Eric Beißwenger (beide CSU), sich dem Residenzplatz näherten, wurde ein großes Banner gehisst sowie Handzettel an interessierte Passanten und Festzugsteilnehmer verteilt. Der KAB-Kreisvorsitzende Manfred Stick ergriff das Mikrofon und informierte in einer schwungvollen Rede über das Anliegen der Kundgebung.
Besonders erfreulich: Die Beteiligung des Integrationsbeauftragten von Pro Bahn, Manuel Rodriguez aus Augsburg, die Unterstützung durch den Verkehrsclub VCD Allgäu, der mit mehreren Teilnehmern und eigenem Banner vor Ort war; sowie das rege Interesse des Kemptener Stadtrats Franz Josef Natterer-Babych (ÖDP), der im Anschluss in das Festzelt der Allgäuer Festwoche einlud.
Stefan Hanft