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Marcel Callo

Ein Glaubenszeuge, der uns nahesteht

(hf) Am 6. Dezember dieses Jahres hätte Marcel Callo seinen 100. Geburtstag feiern können. Geboren im bretonischen Rennes als zweites von neun Kindern, aufgewachsen in einfachen Familienverhältnissen, erlernte Marcel Callo das Schriftsetzerhandwerk. Er engagierte sich früh in der Jugendarbeit, zunächst bei den Pfadfindern und später bei der JOC (Christliche Arbeiterjugend) als Gruppenleiter und Bezirksleiter. Er lebte vor, was er in den Gruppen mit den jungen Menschen diskutierte und von ihnen erhoffte, u. a. besuchte er täglich vor der Arbeit in der Druckerei die Heilige Messe in St. Aubin, seiner Taufkirche.

Als die deutsche Besatzungsmacht im Zweiten Weltkrieg junge Männer als Fremdarbeiter nach Deutschland zwangsverpflichtete, ging Marcel Callo, 22-jährig, als „Missionar“ wie er selber sagte, nach Deutschland, um seinen Kameraden menschlich und religiös beizustehen und ihnen zu helfen, durchzuhalten. „Im thüringischen Zella-Mehlis musste er in einer Waffenfabrik arbeiten, wo er Gottesdienste organisierte und im Arbeitslager eine katholische Aktionsgruppe gründete“, schreibt Rosemarie Pabel, die deutsche Vizepostulatorin im Seligsprechungsprozess. Dem Nazi-Regime galt er als viel zu gefährlich. Marcel Callo kam für fünf Monate ins Gefängnis von Gotha, zusammen mit anderen Weggefährten. Über das KZ Flossenbürg wurde er nach Mauthausen bei Linz überführt; zur Vernichtung durch Arbeit, wie es bei den Nazis hieß. Im Hauptlager des KZ Mauthauen angekommen, wurde er schon kurz darauf in die schrecklichen Nebenlager Gusen I und Gusen II verlegt, um dann, körperlich restlos am Ende, im sogenannten "Krankenrevier" des Hauptlagers am 19. März 1945 zu sterben.
Sein Glaubenszeugnis hat auch in unserer Zeit nichts von seiner energiespendenden und ermutigenden Kraft verloren.

Marcel Callo wurde am 4. Oktober 1987 in Rom seliggesprochen. Seit 1988 trägt das Bürogebäude der CAJ, KAB und Betriebsseelsorge in Augsburg seinen Namen.
Für  Viele ist Marcel Callo ein Glaubenszeuge, der uns mit seiner Art, den Glauben mit dem Leben zu verbinden, nahesteht.

Weitere Informationen:
Biografie Marcel Callo von Prof. Dr. phil. Johannes Ebner (Leiter des Diözesanarchivs Linz)

VORANKÜNDIGUNG
Anlässlich des 100. Geburtstags von Marcel Callo findet am 6. Dezember 2021 eine Gedenkfeier statt.
Wir laden ein um 18:00 Uhr gemeinsam mit Diözesanbischof Dr. Bertram Meier eine Heilige Messe in St. Ulrich und Afra zu feiern.
Haben Sie Interesse und möchten dabei sein?
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung unter Tel. 0821 3166-3511 oder per E-Mail: dioezesanbuero@kab-augsburg.org

HINWEIS
Der Diözesanverband hat in enger Kooperation mit der Diözese Augsburg eine Spendenakquise gestartet, mit der eine Gedenkstätte in der Heimatdiözese von Marcel Callo ermöglicht werden soll. Ab 6. Dezember 2021 ist eine Ausstellung geplant, die später zu einer Gedenkstätte weiterentwickelt werden soll.
Hier finden Sie weitere Informationen dazu:

 

Fotos: Herbert Fitzka

Statue im Eingangsbereiches des Marcel-Callo-Hauses in Heiligenstadt, Thüringen.

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Kath. Arbeitnehmer-Bewegung (KAB)
Diözesanverband Augsburg e.V.
Marcel-Callo-Haus
Weite Gasse 5
86150 Augsburg
Telefon 0821 3166-3515
Fax 0821 3166-3519
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