Den Vorschlag der Mindestlohnkommission zur Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf im ersten Schritt 9,50 € lehnen die Engagierten der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) als unzureichend ab. Mit dieser Erhöhung kann nicht einmal die in der gegenwärtigen Krise festzustellende Inflation ausgeglichen werden. Gerade Grundnahrungsmittel wie frisches Obst oder Gemüse sind in den letzten Wochen teilweise um bis zu 20 % teurer geworden.
Abgesehen davon bleibt der Mindestlohn schon lange hinter den Forderungen der EU zurück. Während der zuständige EU-Kommissar die Schwelle von 60 % des Durchschnittslohns für angemessen hält, liegt das Verhältnis von Mindestlohn zum Durchschnittseinkommen in Deutschland weiterhin bei unter 50 %. Auch der Anstieg des Mindestlohnniveaus blieb kontinuierlich weit hinter dem europäischen Maßstab zurück und hat so eine zusätzliche Lücke geschaffen.
Nicht nur dies hat dazu geführt, dass auch ein Mitglied des Gutachterkreises der wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesregierung das Jahr 2020 zu einem Jahr des Mindestlohns ausgerufen hat. „Wir brauchen zügig eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns, der den Menschen die Möglichkeit zu einer wirklichen Teilhabe gibt. Dies ist mittlerweile auch schon in der Bundespolitik angekommen. Die KAB fordert daher eine spürbare Erhöhung auf 13,69 € und hat dazu eine Online-Petition gestartet.“ führt der Augsburger Diözesanvorsitzende Lothar Roser aus.
Er verweist auf die Initiative des katholischen Sozialverbands und fordert dazu auf, sich an der Online-Kampagne unter https://www.kab.de/themen/top-themen/faire-loehne/mindestlohn/mindestlohn-petition/ zu beteiligen.