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Grundeinkommen konkret: Was wäre, wenn…

Planspiel ermöglicht Erfahrungsaustausch zum Grundeinkommen

Augsburg, den 9.11.2017 (pz) Zu einem Planspiel Grundeinkommen lud das Bildungswerk der KAB Augsburg Anfang November zusammen mit dem Forum Fließendes Geld der Lokalen Agenda nach Augsburg. Durch die Übernahme fremder Rollen wurden andere Lebenshaltungen und damit andere Betroffenheiten deutlich. Am Ende beschrieben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die enormen Lerneffekte des Abends.

Mit dem Vorschlag des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, zur Einführung eines sozialen Grundeinkommens führte einer der Initiatoren des Abends, KAB-Diözesansekretär Peter Ziegler inhaltlich in den Abend ein, um sich sogleich davon abzusetzen. Das Modell, das im Laufe des Abends zur Anwendung kommen sollte, sei gerade nicht an Voraussetzungen geknüpft, also bedingungslos. Für das Planspiel seien, wie Petra Reiter als Kursleiterin darlegte, nur wenige Grundannahmen nötig, die zu Beginn zu vereinbaren seien.

Für den Abend gehe es vor allem darum, dass jeder und jede bewusst eine der eigenen Position sehr fremde Rolle einnehmen werde. Nach der Einfindungsphase in die neue Rolle sollten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gedanken darüber machen, wie sich die zwei Jahre zurückliegende Einführung eines Grundeinkommens auf ihre Rolle ausgewirkt habe. Bei einem ersten Austausch darüber wurde deutlich, dass sich die vorbehaltlose Auszahlung auf Behinderte anders auswirke als auf mehrköpfige Familien. Unternehmer wären anders herausgefordert als Arbeitnehmer. Und natürlich folgten aus der Einführung auch unerwartete wie unerwünschte Folgen. Ein Teilnehmer formulierte zugespitzt: „Sozial gerecht ist das Grundeinkommen nicht automatisch!“

Im nächsten Schritt ging es dann um gebotene Rahmenbedingungen, durch die die Einführung zu ergänzen wäre. Diese seien – so die Haltung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer – natürlich stark von den Zielen abhängig. Gehe es allein um die Bereitstellung von Finanzmitteln für den Konsum, wie es großen Wirtschaftslenkern unterstellt wird, braucht es andere flankierende Maßnahmen als wenn das Grundeinkommen zu mehr sozialem Ausgleich führen solle. Die Einführung eines Grundeinkommens allein bewirke noch keine wesentliche Veränderung.

Am Ende lobten alle Anwesenden die kreativ-offene Atmosphäre des Abends. Gerade durch den Rollentausch gab es keine ideologischen Diskussionen, sondern alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten ihre eigenen Erfahrungen. Für die Veranstalter war indes klar: das letzte Wort zu diesem Thema ist noch lange nicht gesprochen.

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