Zwei Jahre lang haben sich die Teilnehmer/innen des Augsburger Kurses „Schöpfung bewahren – heute für morgen handeln: Kirchliches Umweltmanagement“, mit den Grundlagen für ein nachhaltiges Managementsystem in Pfarreien beschäftigt. Im Rahmen einer feierlichen Andacht erhielten die Kursabsolvent/innen am 1. Mai ihre Urkunden. Überreicht wurden sie von der Leiterin des Bischöflichen Seelsorgeamts Augsburg, Angelika Maucher. Auch KAB-Bildungsreferent Michael Dudella, der den AK Nachhaltigkeit mitleitet, freute sich über diese Urkunde. Der Urkundenverleihung vorausgegangen war ein Kolloquium, das alle Teilnehmenden erfolgreich bestanden hatten.
Der Weg zur Urkunde war lang und von den unterschiedlichsten Erfahrungen gesäumt. Eine Pfarrei schaffte sogar die Zertifizierung mit dem Grünen Gockel während des laufenden Kurses. Für andere Pfarreien steht jetzt erst die Auftaktveranstaltung an.
Der Corona-Lockdown und teilweise mangelnder Rückhalt auf Leitungsebene waren beachtliche Hürden für ein Vorankommen auf diesem Weg, den die Teilnehmenden in Weggemeinschaft und gegenseitiger Unterstützung beschritten hatten. Diese Hürden wurden im Rahmen der Andacht symbolisch mit Steinen, die auf dem Weg liegen, dargestellt. Für ihren Rückblick über den Kurs brachten die Teilnehmenden eine Pflanze mit, ein Symbol für das, was sich in den zwei Jahren trotz aller Schwierigkeiten vor Ort entwickelt konnte. Die Steine konnten zwar nicht immer aus dem Weg geräumt werden, aber die Pflanzen können die Steine überblühen und so können „ökologische Nischen“ entstehen.
Das Gleichnis vom Sämann (Mk 4,1-9), das Angelika Maucher im Rahmen der Andacht vortrug, verdeutlicht die Spannung zwischen Anspruch und Wirklichkeit. „Welcher Bauer würde Samen auf felsigen Boden oder in die Hecken säen?“ Die Seelsorgeamtsleiterin lenkte den Blick der Absolvent/innen auf eine häufig eher unbeachtete Textpassage dieses Gleichnisses, nämlich auf das Hören.
Denn „Hören/Wahrnehmen“ sei die Voraussetzung für Handeln, für Engagement. Oft werde beim Einsatz für die Umwelt in erster Linie an das „Anpacken“ gedacht. Aber dem Tun geht das innere Hinhören auf den Ruf Gottes und das Gerufen-Sein voraus. Dieses Hören und auf den Ruf, bzw. auf den Schrei der Erde und der Armen, und darauf antworten, sei auch zentrales Anliegen von Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si und seiner Botschaft zum 56. Welttag der Kommunikation.
Für das Engagement der Bewahrung für die Schöpfung wünschte Angelika Maucher den Kursabsolvent/innen, dass die Saat hundertfach aufgehen möge.