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Vom „Arbeitnehmervertreter“ zum „Büroarbeitsplatzanbieter“

Einblicke in das Büro der Zukunft? – Interessante Gespräche mit den „Mietern“

Einen „Coworkingspace“ besichtigten Vertreterinnen und Vertreter der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) an einem Brückentag im Juni. So fremd wie der Name dieses „Büros auf Zeit“ war den meisten der Besucherinnen und Besucher auch die Einrichtung selbst. Nach Gesprächen mit dem Betreiber und einigen der „Mieter auf Zeit“ gingen die Interessierten bereichert nach Hause.

Im Vorfeld zum bundesweiten Ratschlag der KAB Deutschlands, der die Aufgabe hatte, eine Positionierung der KAB zur Herausforderung der Digitalisierung der Arbeitswelt zu erarbeiten, waren bereits einige Teilnehmer gekommen, um die Situation in Augsburg besser kennenzulernen. Auf Einladung der Augsburger KAB waren neben dem Bundesvorsitzenden Gäste aus den Diözesanverbänden Mainz, Münster und Trier gekommen, um die Arbeitswelt der Zukunft zu entdecken. Sie machten sich gemeinsam zu „Satellitum – Büro auf Zeit“ auf den Weg, einem Großraumbüro, in dem Mieter Arbeitsplätze tage-, wochen- oder monatsweise mieten können. Der Betreiber Werner Kragl betonte ganz offen, dass es ihm zu Beginn vor allem um Arbeitnehmer ging, deren Arbeitsplätze außen Augsburg wegverlagert worden sind. Ihnen wollte er als ehemaliger Betriebsrat auch weiterhin einen Arbeitsplatz vor Ort zur Verfügung stellen.

Aus der Idee wurde mehr: heute finden sich unter seinen Mietern Selbstständige ebenso wie abhängig Beschäftigte mit der Option zur mobilen Arbeit oder solche, die dabei sind, sich ein zweites Standbein aufzubauen. Sie kommen aus sehr verschiedenen Branchen – die übliche Kooperation von Freelancern aus der Kreativszene findet sich hier eher nicht. Mittlerweile bietet er an zwei Standorten (Gersthofen und Augsburg) über dreißig Arbeitsplätze an, die überwiegend längerfristig gebucht werden. Für seine Kunden sei gerade die vollkommene Flexibilität mit der Option zu „24/7“ – also der Möglichkeit, sieben Tage die Woche beliebig lang arbeiten zu können – besonders wichtig. Bei Bedarf kann auch ein Besprechungsraum dazu gebucht oder eine Büroadresse eingerichtet werden.

Noch interessanter wurde das Gespräch, als die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit hatten, mit vier Nutzern ins Gespräch zu kommen – und das an einem (Brücken-)Tag, an dem die meisten abhängig Beschäftigten ihr Wochenende verlängern. Gleich zu Beginn wurde deutlich, dass sich diese untereinander als „Kollegen“ bezeichnen, obwohl sie weder Beruf noch Arbeitgeber oder Branche teilen. Sie freuen sich auch über die kollegiale Unterstützung, die sie sich gegenseitig gewähren. In der Diskussion wurde immer wieder kritisch angemerkt, dass mit der Digitalisierung und der damit einhergehenden Anonymität die Umgangsformen zu verrohen drohen. Die Gefahr gipfelte in der Feststellung: Eine Kommunikation, bei der man das Gegenüber gar nicht mehr zu Gesicht bekommt, hat diesen Namen eigentlich nicht verdient…

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