Diese Website benutzt Cookies. Wenn Sie auf "Akzeptieren" klicken, stimmen Sie dem Einsatz von Cookies gemäß unserer Datenschutzerklärung zu.

Hinter den Kulissen der Hilfe

Arbeit der Tafel Memmingen im Fokus

Am vergangenen Mittwoch, 10.01.2024, nahmen 34 Teilnehmende an einem Infoabend über die Arbeit der Tafel in Memmingen teil. Herr Helmut Gunderlach, Geschäftsführer des katholischen Vereins für soziale Dienste Memmingen und Unterallgäu e.v. (SKM), führte durch den Abend und gewährte Einblicke in die Wurzeln und die Entwicklung der Tafelarbeit.

Der Verein SKM, 1986 gegründet, hatte ursprünglich das Ziel, straffällig gewordenen Menschen zu helfen.  Schnell wurde klar, dass diese Arbeit nicht allein von Ehrenamtlichen bewältigt werden konnte und daher mehr Hauptamtlich tätige herangezogen werden mussten. 1996 verfestigte sich der Ansatz. Die Idee, Straffällige zu stabilisieren und in den Arbeitsmarkt zu integrieren, wurde prägender. Trotz Herausforderungen in der Zuverlässigkeit konnte eine Minderheit erfolgreich in den regulären Arbeitsmarkt zurückfinden. Ein Meilenstein war die Übernahme des Flohmarktladens 1997 und die Gründung der Memminger Tafeln im Jahr 1998.

Die Zahl der Personen mit geringem oder gar keinem Einkommen, die der Tafel-Laden von nun ab versorgte, stieg von 300 auf aktuell etwa 1000 an. Dabei bedient die Tafel Menschen aus mittlerweile 28 verschiedenen Nationen. Der Tafel-Laden steht daher vor der Herausforderung, die steigende Anzahl Bedürftiger zu versorgen. Erschwerend kommt hinzu, dass Lebensmittel unstetig und in fallender Menge gespendet werden. Dennoch arbeitet das Team der Tafel gut mit den Supermärkten und anderen Lebensmittelunternehmen zusammen und freut sich über jede Spende (sei es durch eine Firma, Verein oder Privatperson). Allerdings bleiben die Voraussetzungen für die Versorgung unterschiedlich und komplex. Die Regulierungen z. B. rund um das Thema Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum stellt den Tafel-Laden regelmäßig vor Herausforderungen. Das Begutachten und Aussortieren ist zeit- und Personalaufwendig.

Aktuell ist die Lebensmittelausgabe Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils ab 14.00 Uhr. Dabei macht sich das Team regelmäßig Gedanken, wie die Vergabe möglichst fair und menschenwürdig gestaltet werden kann. Das Ziel der Wahlfreiheit für Bedürftige beim Einkauf soll dabei bestmöglich erhalten bleiben. Aufgrund des hohen Bedarfs sucht die Tafel nach weiteren, größeren Räumlichkeiten im Stadtgebiet.

Finanzielle Herausforderungen wie die Auto- und Fuhrparkfinanzierung sowie die Gleichbehandlung aller Bedürftigen werden durch koordinierte Anstrengungen gemeistert. Die Unterstützung von verschiedenen Organisationen und privaten Unterstützenden ist dabei von entscheidender Bedeutung. Heute besteht die Logistik aus drei Teams, die flexibel und spontan arbeiten und dabei jeden Tag von Montag bis Freitag unterwegs sind um die Lebensmittel abzuholen. Dabei gibt es enge Kooperationen mit Lebensmittelläden und anderen Organisationen.

Der Abend endete mit einem klaren Fazit: Für die Arbeit der Tafel braucht  es nicht nur eine ausreichende Lebensmittelbeschaffung, sondern auch andere Ressourcen wie Räumlichkeiten, ehrenamtliche Mitarbeit oder technische Mittel um die Bedürftigen in Würde zu unterstützen.

Myriam Gammer, KAB Memmingen

Fotos: Myriam Gammer

Inter(+)aktiv

Treten Sie mit uns in Kontakt

Adresse

Kath. Arbeitnehmer-Bewegung (KAB)
Diözesanverband Augsburg e.V.
Marcel-Callo-Haus
Weite Gasse 5
86150 Augsburg
Telefon 0821 3166-3515
Fax 0821 3166-3519
dioezesanbuero@kab-augsburg.org