Die Vertreterin der Landpastoral der Diözese Pasto in Kolumbien, Frau Nidia Cielito Meneses Meneses informierte über die Situation der Kleinbauern in ihrer Heimat, wo sich Menschen generationenübergreifend zusammengeschlossen haben, um den großen Konzernen zu trotzen und klimafreundlich Landwirtschaft zu betreiben. Ihre Ziele: finanzielle Unabhängigkeit und eine gesunde, biologische Ernährung.
Eine wichtige Einnahmequelle ist der Anbau von Bohnen. Kleinbäuerliche Betriebe sind in ihrer Existenz bedroht. Große Konzerne kaufen Landflächen auf und dominieren den Weltagrarmarkt.
Nach Aussage von Frau Meneses Meneses erzeugen Kleinbauern 70 Prozent der Nahrung, verbrauchen jedoch nur 30 Prozent der Land- und Wasser-ressourcen. Zudem würden die Folgen des Klimawandels die Arbeit auf den Feldern erschweren.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde im Pfarrzentrum ein buntes Rahmenprogramm von den Verbänden gestaltet. Die Moderation des Bühnenprogramms wurde von Salome Karger und Ewald Lorenz-Haggenmüller, vom diözesanen KAB-Arbeitskreis „Internationales Team“, durchgeführt.
Am KAB-Infostand wurde mit der Inszenierung eines Tischtheaters anhand von Erzählfiguren über das Partnerschaftsprojekt der Diözese Songea in Tansania informiert, welche Regularien bei der Kreditvergabe in den HISA-Spargruppen der CWM (KAB-Mitglieder) vor Ort gelten.
HISA heißt Household Investment and saving Association. Das sind Gemeinschaften bzw. Selbsthilfegruppen zum Sparen und für Haushaltsgeld. Dieses Selbstverwaltungs-Konzept ermöglicht unseren Partnerinnen- und Partnern sehr erfolgreich, ihre Lebenssituation zu verbessern.
Zum Abschluss des Eröffnungsfestes gab der Chor „al dente“ aus dem Ostallgäu ein Benefizkonzert und begeisterte mit einem bunten und engagiert vorgetragenen Strauß afrikanischer Lieder das Publikum in der vollbesetzten Frauenkapelle, so dass sich der Reinerlös für Misereor fast verdoppeln ließ.
AGCO-Fendt, Marktoberdorf
Für unseren Gast aus Kolumbien wurde zum Austausch des Schwerpunktthemas „Landwirtschaft“ ein Betriebsrätegespräch bei der Firma AGCO-Fendt in Marktoberdorf ermöglicht.
Hier wurde die unterschiedliche Sichtweise auf die Ernährungssicherung besonders sichtbar. Während Fendt im technologischen Bereich die Versorgung der Weltbevölkerung gesichert sieht, steht Misereor auf der Seite der kleinbäuerlichen Struktur, die vor allem unter den Gesichtspunkten nachhaltige Landwirtschaft, Existenzsicherung, wohnortnahe Erzeugung und Versorgung den Produzenten eine Chance bietet.
Beim Besuch wurde jedoch auch im Fendt-Forum eine Begutachtung der Landmaschinen und dem Technologiestandard ermöglicht.
Manfred Stick
(Kreisvorsitzender KAB Kreisverband Kempten-Allgäu)