Diese Website benutzt Cookies. Wenn Sie auf "Akzeptieren" klicken, stimmen Sie dem Einsatz von Cookies gemäß unserer Datenschutzerklärung zu.

„Wir können wirklich etwas bewegen“

Peter Ziegler engagiert sich ehrenamtlich zum Wohl der gesetzlich Rentenversicherten

Vorsitzender der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Schwaben, so lautet die exakte Bezeichnung der Funktion, die Peter Ziegler ausübt. Seit zwölf Jahren übt er dieses Amt im jährlichen Wechsel mit dem Vertreter – aktuell der Vertreterin - der Arbeitgeber aus. Das 30-köpfige Gremium ist immer dann gefragt, wenn bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) mehr als das operative Geschäft ansteht. Die Vertreterversammlung hat auch ein Budgetrecht und kann sich bei der Freigabe von Finanzmitteln einbringen. Dabei kooperieren die Vertreter der Versicherten und die der Arbeitgeberseite zum Wohl aller gesetzlich Rentenversicherten. „Mir bereitet diese Aufgabe Freude, denn wir können wirklich etwas bewegen“, erklärt Peter Ziegler. Zum Beispiel erinnert er sich an eine Reha-Klinik, die der DRV gehörte. Dann sei der Chefarzt in den Ruhestand gegangen und man habe trotz achtmaliger Ausschreibung keinen Nachfolger gefunden.

Rettung einer Reha-Klinik

Für den Vorstand der DRV war klar, was dann geschehen sollte: Das Haus schließen, den Mitarbeitenden kündigen, die Immobilie verkaufen. Die Vertreterversammlung war damit nicht einverstanden, konnte aber auch keinen neuen Chefarzt herbeizaubern. „Dann kam in der Vorbesprechung zur Sitzung die Idee eines Verkaufs der Klinik im laufenden Betrieb auf den Tisch. So könnte jeder Interessent sehen, wie gut die Belegschaft arbeitet und wie modern das Haus ausgestattet ist“, erinnert sich Peter Ziegler. Diese Idee wurde aufgegriffen und umgesetzt. Ein Klinikbetreiber aus Baden-Württemberg kaufte die Reha-Klinik, ein Belegungsvertrag mit der Deutschen Rentenversicherung wurde angeboten, weit über 95 Prozent aller Mitarbeitenden behielten ihre Arbeitsplätze, auch am Ort waren die Geschäftsleute froh, dass das Haus nicht geschlossen wurde. „Das war eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten und die bestmögliche Lösung“, freut sich der gebürtige Würzburger, der lange in München und Augsburg als Sekretär der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung tätig war und aktuell beim KAB-Bundesverband in Köln als Verbandsreferent wirkt.

Peter Ziegler engagiert sich auch im Widerspruchsausschuss der Deutschen Rentenversicherung Schwaben. „Hier können wir die Anliegen der Versicherten prüfen und manchen wirklich schwer belasteten Menschen helfen.“ Der engagierte KAB-Referent denkt beispielsweise an eine Versicherte, die nach einem Verkehrsunfall nicht mehr in der Lage war, ihren Arbeitsplatz mit den öffentlichen Verkehrsmitteln inklusive mehrfachen Umsteigens zu erreichen. Sie brauchte ein Fahrzeug, das an ihre Beeinträchtigung angepasst war. Die Verwaltung hatte ihren Antrag erst einmal abgelehnt, da der Umbau des vorhandenen Autos teuer war. Der Widerspruchsausschuss entschied zu Gunsten der Versicherten, die auf diese Weise weiterhin ihre Arbeitsstelle erreichen konnte. Genau das ist der Fokus von Reha-Maßnahmen der Deutschen Rentenversicherung: Die Versicherten müssen wieder arbeitsfähig werden. Deshalb wird der jeweilige Fall betrachtet und inwieweit beantragte Hilfen oder Maßnahmen wirklich für die konkrete Arbeit erforderlich sind. Nicht immer könne dann im Sinne der Antragsteller entschieden werden, wie Peter Ziegler ehrlich erklärt.

Regelmäßig kommen vom Obersten Rechnungshof Anfragen an die Deutsche Rentenversicherung, ob es wirklich nötig sei, eigene Reha-Kliniken zu betreiben. Damit einher geht die Vermutung, dass private Träger hier auch ein gutes und günstiges Angebot unterbreiten könnten. „Hier sind die Arbeitgebervertreter und wir als Versichertenvertreter uns einig, dass wir an den eigenen Einrichtungen festhalten wollen“, berichtet Peter Ziegler. Nur so sei es möglich, dass durch die regionale Nähe der Reha-Kliniken Verwandte die Rehabilitanden an den Wochenenden besuchen könnten. Das sei wichtig für den Genesungsprozess. „Es ist erfreulich, dass das alle Mitglieder der Vertreterversammlung so sehen“, betont der engagierte Sozialexperte. Das Ehrenamt für die Rentenversicherten hat viele Facetten.

Gabriele Riffert

 

Auftakt mit Sozialministerin

Am 15. April 2023 findet ab 10:00 Uhr im KKV-Hansa-Haus (Briennerstr. 39, 80335 München) eine Auftaktveranstaltung zu den Sozialwahlen statt. Es sprechen die Bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf und der Bundeswahlbeauftragte Peter Weiß. In der anschließenden Diskussionsrunde kommen aktuelle Mandatsträger*innen zu Erfahrungen und Perspektiven in der Sozialen Selbstverwaltung zu Wort. Mehr Infos auf der KAB-Website www.kabdvmuenchen.de.

 

Sozialwahl 2023: Mensch. Würde. Mitbestimmung.

Bis zum 31. Mai findet die Sozialwahl statt. Versicherte erhalten direkt von ihrer Versicherung eine Wahlbenachrichtigung. Sie können durch die Wahl mitbestimmen, wer für die nächsten sechs Jahre in die „Parlamente“ der Sozialversicherung kommt. Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), Kolping und der Evangelische Arbeitnehmerverband BVEA treten zusammen zur Wahl an und können auf dem Stimmzettel gemeinsam angekreuzt werden. Die Verbände haben sich in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Arbeitnehmer-Organisationen (ACA) zusammengeschlossen. Mehr Infos unter www.aca-bund.de und www.sozialwahl.de.

Peter Ziegler (Foto: privat)

Inter(+)aktiv

Treten Sie mit uns in Kontakt

Adresse

Kath. Arbeitnehmer-Bewegung (KAB)
Diözesanverband Augsburg e.V.
Marcel-Callo-Haus
Weite Gasse 5
86150 Augsburg
Telefon 0821 3166-3515
Fax 0821 3166-3519
dioezesanbuero@kab-augsburg.org